Akupunktur

Die Akupunktur, auch als chinesische Akupunktur oder Körperakupunktur bezeichnet, ist die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Menschheit.

Es ist eine sehr alte, aus China stammende Behandlungsform; die Ursprünge gehen zurück bis ca. 3.000 bis 4.000 vor Christus.

Die Bezeichnung Akupunktur leitet sich aus dem Lateinischen von acus = Nadel und pungere = stechen ab. Bei der Akupunktur nehmen so genannte Akupunkturpunkte eine zentrale Rolle ein. Es handelt sich hierbei um genau festgelegte Punkte auf der Haut, die auf dem gesamten Körper verteilt vorliegen. Diese Akupunkturpunkte, die alle auf Leitlinien liegen und den Namen Meridiane tragen, werden durch Nadeleinstiche gereizt; diese Reizung können Störungen im Körperinnern lindern oder beseitigen.

Aus altchinesischer Sicht kreist in diesen Leitlinien die Lebensenergie mit ihren Anteilen Yin und Yang. Diese beiden Kräfte, die lebenserhaltende Funktionen haben, sind im menschlichen Körper gleichzeitig, aber gegensinnig, aktiv. Befinden sich beide Kräfte im Gleichgewicht, so ist der Organismus im absoluten Gesundheitszustand. In einem Zustand des Ungleichgewichts kommt es früher oder später zu einer Erkrankung.
Es existieren unterschiedliche Methoden, die Akupunkturpunkte zu reizen. Werden Nadeln zur Einstechung verwendet, spricht der Therapeut von einer Akupunktur (siehe oben). Laserstrahlen, Wärme, Ultraschall oder auch der Fingerdruck (Akupressur) sind weitere Reizmethoden.

Der Arzt verwendet bei der Akupunktur sehr feine Nadeln, deren Einstich sehr gut zu ertragen ist. Vergleichsweise ist die Injektion „schmerzhafter“. Die Akupunktur wirkt über vier unterschiedliche Mechanismen: Es kommt zu einer Aktivierung oder Nicht-Aktivierung schmerzleitender bzw. schmerzkontrollierender Nervenzellen.

Aufgrund der Tatsache, dass ein erkranktes Organ schmerzhafte Veränderungen zur Folge hat, auch in weit gelegenen Organsystemen, wie zum Beispiel Haut und/oder Muskeln, mit Symptomen wie Durchblutungsstörungen, Verkrampfungen oder Verspannungen, kann der Therapeut durch Reizung auf Haut oder Muskel einen Reflex auf das betroffene Organ ausüben.

Die Akupunktur führt zu Veränderungen der Muskelzelle, zum Beispiel in Form einer Depolarisation (ein Begriff aus der Physiologie, der die Verminderung des so genannten Membranpotentials – das bioelektrische Potential an Zellmembranen – einer Muskelzelle oder Nervenzelle beschreibt), mit der Folge, dass es über die vielfältigen Verbindungen mit anderen Zellarten, Gewebe oder Organen zu Veränderungen im Sinne von Abwehrsystemstärkung oder Durchblutungssteigerung kommt.

Ein weiterer Effekt der Akupunktur ist die vermehrte Bildung von körpereigenen, morphinartigen Substanzen, wie zum Beispiel die so genannten Enkephaline und Endorphine, sowie die Beeinflussung der Transmittersubstanzen (im Körper synthetisierte Überträgerstoffe zwischen zwei Nervenzellen oder zwischen Nervenzelle und Muskelzelle) an den Synapsen (Berührungsstelle der Grenzfläche zwischen Muskel und Nerv) von Nerven- und Muskelzellen.

Indikationen:

  • Schmerzen
  • Depressionen
  • Chronisches Asthma
  • Menstruationsbeschwerden
  • Impotenz
  • Epilepsie
  • nervöser Bluthochdruck
  • Infektionskrankheiten
  • bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • bei degenerativ, gelenkbedingten Schmerzen
  • Spannungskopfschmerz, Kopfschmerzen
  • schmerzhafte Halsverspannungen
  • Schmerzen bzw. Störungen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Lumbalgie (Lendenschmerz)
  • Ischiasbeschwerden
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Tennisellbogen
  • Sucht, Drogenentzug
  • bei neurologischen Erkrankungen
  • bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen