Allergie durch Rückstände in Kleidung

Ein neues Outfit kann das Wohlbefinden steigern. Wer möchte nicht sofort nach einem erfolgreichen Einkaufbummel in die neuen Klamotten steigen? Manchmal kann aber der erste Tag im frisch erstandenen T-Shirt in Knallfarben böse enden. Dann nämlich, wenn die Haut auf chemische Rückstände in der Kleidung mit Juckreiz oder Allergien reagiert.

Gift in der Kleidung

Über 7000 verschiedene Chemikalien werden für Bleichen, Färben oder Veredeln benutzt. Etwa 80 Prozent aller in Deutschland verkauften Textilien werden im Ausland gefertigt, auf bundesdeutsche oder EU-Standards ist dann kein Verlass mehr. Das giftige Formaldehyd wird häufig eingesetzt, weil die Kleidung dadurch länger knitterfrei bleibt: Durch Körperwärme und Schweiß werden dann Schadstoffe freigesetzt. Als optischer Aufheller kommt gar das Rattengift Cumarin zum Einsatz. Vorsicht ist bei preiswerter Kleidung in giftgrün, blau oder violett geboten, denn hier ist oft das Gift PCB enthalten. Dies gilt ebenso für stark ausfärbende Kleidung – auf dem Etikett ist dies durch Hinweise wie „fade out“, „separat waschen“ oder „blutet aus“ angezeigt -, denn hier werden oft Farbstoffe von minderer Qualität verwendet. Auch der „neue“ und frische Geruch von Kleidung, die in den Boutiquen aushängt, wird durch chemische Konservierungs- und Duftstoffe erzeugt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Kleidung aus Naturmaterialien, wie Baumwolle oder Seide oder um Synthetikmaterialien handelt.

Vorm ersten Tragen – unbedingt waschen

Leider sind Öko-Siegel auf dem Etikett noch nicht genügend geschützt. Um die seriösen Prüfsiegel wie etwa „Arbeitskreis Naturtextilien“, „Öko-Test-Standard 100“ oder „SC-schadstoffgeprüft“ von selbstkreierten Markierungen der Hersteller unterscheiden zu können, muss man sich schon sehr gut auskennen.

Gerade Kleidung, die direkt auf der Haut getragen wird, sollte daher vor dem ersten Tragen bei maximaler Temperatur gewaschen werden, stark ausfärbende Kleidung sogar mehrmals – genauso gilt dies für Bettwäsche. Manche Kleidungsstücke lassen sich nicht einfach in die Waschmaschine stecken. Bei Kleidung, die nur in die Reinigung darf, gilt: Besser ganz verzichten oder zumindest chemisch gereinigte Kleidung vor dem Tragen einen Tag auf dem Kleiderbügel auslüften lassen.

Besondere Vorsicht ist also für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut sowie für die Kleidung von Babys und Kleinkindern geboten. Dass chemische Rückstände in der Kleidung auch das menschliche Erbgut verändern und damit zum Beispiel Krebs auslösen können, wurde von wissenschaftlicher Seite jedoch weitgehend widerlegt.