Haarausfall! Der Alptraum aller Männer! Der Verlust des Haupthaares ist für viele Männer eine Tragödie. Der so verhasste Haarschwund – auch Alopezie genannt – tritt meist ab der dritten Lebensdekade auf. Die Geheimratsecken sind oft nur der Anfang.
Das Ausfallen kann unterschiedliche Gründe haben:
Androgenetische Alopezie
Fallen 60 Prozent der Haare in einer bestimmten Region aus, spricht man von der sogenannten androgenetischen Alopezie. Bei dieser Form des Haarverlustes ist der Haarausfall vererbt und geht mit der Alterung einher. Der Bartwuchs wird durch hormonelle Veränderungen gesteigert und die Talgdrüsenpopulation der Kopfhaut verstärkt. Infolge der Talgdrüsenvermehrung kommt es zum Verlust der Haare.
Der Haarausfall startet bei den Stirnhöckern und dem Scheitel. Im fortgeschrittenen Stadium verbinden sich die kahlen Stellen und es kommt zu einer Glatzenbildung.
Auch Frauen können unter hormonellem Haarausfall leiden. Die Ausprägung ist jedoch wesentlich schwächer als beim Mann. Die Ursache ist eine Fehlfunktion der weiblichen Östrogenproduktion.
Die androgenetischen Alopezie wird bei der Frau mit Hormonmedikamenten behandelt. Die Therapierung von genetisch vorbestimmtem Haarverlust ist beim Mann eher schwierig. Haarwasser mit Östrogenen und Präparate, die die Talgdrüsenvermehrung hemmen, helfen nur solange die Anwendung dauert.
Alopecia areata
Eine weiter Art des Haarausfalls ist die immunologisch bedingte Alopecia areata. Hierbei kommt es zum Verlust der Haare in Form eines Kreises. Dieser kreisrunde Haarausfall ist sehr häufig und mit einem psychischen Leidensdruck der Betroffenen verbunden. In Deutschland kämpfen zirka eine Million Menschen mit dieser Erkrankung.
Auch ein rasches Ergrauen durch den plötzlichen Verlust der pigmentierten Haare ist eine Form der Alopecia areata. Dieser akute Ausfall der farbigen Haare hat jedoch keine seelischen Ursachen, wie viele Menschen glauben. Immunologische Faktoren zerstören die Haarwurzel. Die T-Lymphozyten greifen aus unbekanntem Grund die Haarfollikel an und vernichten sie.
Bei jungen Männern und Kinder tritt die Alopecia areata gehäuft auf, aber auch Frauen können unter dieser Erkrankung leiden. Da die Alopecia areata in einigen Familien öfter auftritt, wird eine genetische Einflussnahme nicht ausgeschlossen.
Doch nicht nur genetische und immunologische Einwirkungen sind die Ursache für Haarausfall. Auch bestimmte Medikamente (Zytostatika bei Tumorleiden) und Therapien sowie Infektionen (Gürtelrose) können zum temporären Verlust der Haare führen. Nach dem Absetzen der Präparate und dem Ausheilen der Infektionen kommt die Haarpracht jedoch meistens wieder.
Auch eine chronische Belastung der Haare kann zu Haarverlust führen. Ständiger Zug durch Lockenwickler und Haartrachten, Berufsbekleidung und Kopfverbänden wirkt sich negativ auf den Haarzustand aus. Solange eine Beeinträchtigung der Haarwurzel ausbleibt, verschwindet der Haarausfall jedoch wieder, wenn die mechanische Belastung nachlässt.