Eine neue Creme ausprobiert, und spätestens am nächsten Tag rächt sich die Haut mit Jucken, Pickeln oder trockenen und geröteten Stellen. Immer mehr Menschen klagen über sensible Haut und interpretieren diese Unverträglichkeitsreaktionen als Allergie.
Sensible Haut ist jedoch in den meisten Fällen nicht die Überempfindlichkeit des Körpers auf einen einzelnen Inhaltsstoff, sondern eher eine Überfunktion auf eine Vielzahl von Reizen.
Stress und Hektik wirken sich ebenso auf das Hautbild aus wie falsche Ernährung, schlechte Durchblutung oder falsche Hautpflege. Denn auch gegen das Experimentieren mit ständig neuen Kosmetikprodukten kann die Haut rebellieren. Ratsam ist es zunächst, die eigene Hautpflege zu überprüfen. Trockene Haut braucht mehr gehaltvolle Cremes als eine fettige und zu Unreinheiten neigende Haut. In Kosmetikstudios und Parfümerien kann man sich eine individuelle, aufeinander abgestimmte Pflegeserie zusammenstellen lassen.
Umgang mit allergieauslösenden Stoffen
Liegt tatsächlich eine allergische Reaktion auf einen bestimmten Inhaltsstoff vor, kann sie durch den Hautarzt festgestellt werden. Da seit Mitte 1999 alle Inhaltstoffe kosmetischer Produkte angegeben werden müssen, lässt sich der allergieauslösende Stoff beim nächsten Kosmetikeinkauf vermeiden – auch wenn das ein sehr genaues Lesen des Kleingedruckten verlangt. Bringt man den Allergiepass beim nächsten Besuch zur Kosmetikerin mit, weiß diese sofort Bescheid.
Auf Hinweise wie „hypoallergen“ oder „allergiegetestet“, mit denen viele Kosmetikhersteller werben, sollte man sich nicht immer verlassen. Die Deklaration „hypoallergen“ heißt nämlich oft nicht mehr, als dass ein Produkt möglichst wenige Inhaltstoffe enthält.
Halten Naturprodukte, was sie versprechen?
Und wie sieht es mit dem Rückgriff auf reine Naturprodukte aus, die ja immer populärer werden? Auch die über 100 in Naturkosmetika verwendeten Pflanzenauszüge sind allergietechnisch gesehen nicht immer unbedenklich. Insbesondere Arnika, jedoch auch Gewürznelke, römische Kamille, Margerite, Mutterkraut, Rainfarn oder Schafgarbe können Allergien auslösen. Viele Menschen zeigen auch Überempfindlichkeitsreaktionen bei Propolis, dem Kittharz der Biene, das in vielen Cremes, Mascaras und Lippenstiften enthalten ist.
Naturprodukte bieten allerdings den Vorteil, dass sie wenig oder keine Konservierungsstoffe enthalten. Bei Produkten ohne Konservierungsstoffe ist aber zu beachten, dass sie zwar oft hautverträglicher sind, die Haltbarkeitsdauer jedoch erheblich eingeschränkt ist. Zu beachten ist ein auf den Packungen angegebenes Haltbarkeitsdatum. Außerdem sollten die Produkte bei gleichbleibenden Bedingungen gelagert werden, und für die Entnahme aus Tiegeln sollte ein Spachtel verwendet werden.
Ruhe und Ernährung
Die Seele spiegelt sich auf der Haut wieder. Berufliche Anspannungen, private Auseinandersetzungen und zu wenig Schlaf sind Faktoren, die die Haut nur während einer kurzen Spanne verzeiht. Das gilt auch für den übermäßigen Genuss fettreicher, sehr salzhaltiger Speisen und dem starken Zuspruch am Alkohol. Starke Raucher haben eine dickere Haut, das liegt an der vermehrten Talgdrüsenproduktion, in manchen Fällen erscheint die Haut fahl und grau.
Wer sich und seiner Haut etwas Gutes tun will, sollte sich ausgewogen ernähren und versuchen, eine Kosmetiklinie zu finden, die die Haut gut verträgt.